Reitkurs zum Thema Seitengänge

Am 15. und 16. Oktober fand an meinem Reitverein ein Kurs mit Claudia Frantzki zum Thema Seitengänge statt. Ich wurde von Vereinskollegen angesprochen, ob ich nicht Lust hätte mitzureiten, und so kam ich zu einem Kursplatz.

Der Kurs umfasst zwei Tage mit jeweils 2 Reiteinheiten und einer Theorieeinheit am Mittag.
Die Teilnehmer können ihre Pferde an der Reitanlage in selbstgebauten Paddocks unterbringen. Das kam für uns nicht in Frage, wollte ich nicht den Hengst zwischen die Stuten stellen.
Meine Reiteinheiten wurden so gelegt, dass wir Seppi morgens und nachmittags jeweils von Zuhause holen konnten. Christian reiste mit einem Zugfahrzeug von Freunden an und stand mir das ganze WE tatkräftig zur Seite.
Die erste Reiteinheit war verkrampft. Ich war nervös und bin wirklich nicht schön geritten. Seppi hat das natürlich prima quittiert, und sich regelrecht aufmüpfig und unkooperativ gezeigt. Wir haben auch natürlich erstmal an der Basis gearbeitet, mit den Seitengängen war da noch nichts zu wollen. 
In der zweiten Einheit am Samstag habe ich Seppi wegen seiner Widersetzlichkeit dann mal deutlich zurechtgewiesen. Er musste mal kurz mit der Gerte daran erinnert werden, dass er nicht einfach seinen Weg in der Halle zur Bande laufen darf um sich bei Christian ein paar Streicheleinheiten oder Unterstützung zu holen. Danach war es besser, er schien sich in sein Schicksal zu fügen. Claudia entwickelte für uns verschiedene Strategien für die Arbeitsphasen. Zum Aufwärmen sollte ich Tempowechsel im Trab auf dem Zirkel reiten. Eine halbe Zirkelrunde normale Trabtritte, die nächste halbe Runde die Trabtritte verlängern, dann wieder zurücknehmen. Auch sollte ich den Galopp schon in die Aufwärmphase aufnehmen, da Seppel nach dem Galopp deutlich frischer und freier läuft. Galopp auf dem Zirkel, aus dem Zirkel im Trab wechseln und auf der anderen Hand gleich wieder angaloppieren. Das hatte ich so mit Annette auch schon geübt. Es klappt mal mehr mal weniger. Das Angaloppieren ist noch immer unsere/meine Schwachstelle. Der Galopp an sich ist gut.
Dann haben wir vorsichtig mit Schenkelweichen angefangen. Erst im Schritt von der Viertellinie aus zum Hufschlag. Es klappte so einigermassen. Im Trab war es natürlich schwieriger. Seppi ist eben nicht so der leichtfüssige Typ und muss schon immer überlegen wie er seine Puschelfüsse setzt. :-)

Das Aussitzen haben wir in kurzen Reprisen geübt und dabei noch sorgfältig an den Übergängen bzw. Paraden gearbeitet. Seppi neigt dazu die Bremse reinzuhauen, wenn ich nur im Trab aussitze um die Parade einzuleiten. Es muss deutlich besser werden, dass er im Bewegungsfluss bleibt. Ich soll nicht ans Bremsen sondern ans REITEN der neuen Gangart, ans VORWÄRTS denken.

Der Sonntag war schon viel harmonischer im Gereite, und Sonntag nachmittag war zum Abschluss wirklich eine schöne Einheit. Ich hab mich übers Seppelchen gefreut, wenn ich ihm auch zwischendurch mal bissl auf den Frack hauen musste, und er diese ganze Aktion mit dem Hänger hin- und herzufahren wohl ziemlich überflüssig fand. Am Sonntag auf der Wiese ist er zu Christian gelaufen und hat mich stehen lassen :-( Das hat mich doch etwas getroffen. Aber er ist eben nicht so der arbeitswütige Typ ;-)

Die Kursteilnehmer waren eine lustige Truppe. Es wurde gemeinsam gekocht und gegessen, Prosecco getrunken und fachgesimpelt. Die Stimmung war gut, es hat viel Spass gemacht, und ich werde bestimmt wieder bei einem Kurs mit Claudia dabeisein.